Michael Mastroserio - Triathlon, Duathlon, Mountainbike

Mittwoch, 26. Juni 2013

Triathlon Heilbronn

Plantschen mit Faris, und von Leitpfosten und Vollpfosten.

Also dann, letzter Vorbereitungswettkampf vor dem IM, wobei ich ja aufgrund meiner Bronchitis nun nicht so viele Vorbereitungswettkämpfe vorzuweisen habe. Meine Wahl fiel auf den City-Triathlon in Heilbronn am 23.06, mit folgenden Fakten :

2km Schwimmen im Neckar-Altarm, 70km mit 780hm durch den Kraichgau und 15km Laufen durch die Heilbronner Innenstadt.

Da ich vor dem Wettkampf Hetzerei und Streß in keinster Weise leiden kann entschied ich mich, in aller Ruhe Samstags nachmittags anzureisen und vor Ort zu übernachten. Hotel befand sich in nichtmal 5 Minuten Gehzeit vom Start/Zielgelände entfernt, perfekter geht`s nicht. Startunterlagen waren auch recht schnell geholt und so konnte ich mich noch vom ordnungsgemäßen Zustand der Radstrecke überzeugen. 1 Std. reichte, um mir zu zeigen, daß das am Sonntag alles andere als ein Spaziergang wird aber von nichts kommt ja bekanntlich nichts. Anschließend noch ein kurzer 3km-Lauf und ich war bestens vorbereitet. Abends bin ich dann noch bei schönsten warmen Sommerwetter am Neckar entlang spaziert, und so gegen 23 Uhr war Matratzenhorchdienst angesagt.

Sonntag morgen, Wettkampftag! Blick nach draußen : blauer Himmel und Sonne! Yeah. Geht doch. Geraffel zusammen gepackt, alles was ich nicht brauchte im Auto verstaut und ab in die Wechselzone. Hier war schon mächtig was los, auch Faris al Sultan schlappte vorüber, gefolgt von Ronny Schildknecht und Filip Opsaly, allesamt mehrfache Sieger bei verschiedenen Ironman-Rennen. Ich schaute in meinen Startbeutel und mir wurde bei der Farbe meine güldenen Badekappe klar, daß ich die Ehre hatte, gemeinsam mit Faris in der ersten Startgruppe im Neckar plantschen zu dürfen!

Pünktlich um 9:25 Uhr ging es los, in einer derartig trüben Brühe bin ich das letztemal 2009 bei Ironman in Frankfurt geschwommen ( der Langener Waldsee stand damals aufgrund wochenlanger Hitze kurz vorm Sauerstofftod! ) aber was einen nicht umbringt und so. Da ich mich frech ganz vorne und eher links eingeordnet hatte bin ich dem größten Gerangel entgangen und konnte meinen Stiefel durchschwimmen. An der Wendeboje gab es ein paar Scharmützel mit vorwitzigen Mitstreitern aber duch geschicktes austeilen einiger Schläge und Tritte war die Boje schnell umrundet und der Rückweg begann. Hier habe ich dann nochmals ein paar Kohlen aufgelegt und bin nach 31 Minuten undsonstnocheinpaarsekunden an Land, klasse!

Auch der Wechsel verlief schnell, dann folgte ein recht weiter Weg durch "Deutschlands zweitlängste Wechselzone nach Hamburg" ( O-Ton des Veranstalters ) und ab ging`s aufs Rad.






















Auf den ersten 10km wusste ich ja, was mich erwartete, dennoch hielt ich mich etwas zurück weil es nun doch leider begonnen hatte zu regnen, und einen Sturz so kurz vor dem IM wollte ich unter allen Umständen vermeiden. Nach einer kurvigen Abfahrt gab es ein längeres flaches Stück auf dem ich ich mich langsam an die Reisegeschwindigkeit herantasten wollte. Vor mir, in gut 50m Entfernung, ein weiterer Mitstreiter. Von hinten hörte ich Motorradgeräusche, aha, Kampfrichter unterwegs, da ich aber eh immer sehr defensiv fahre ( meistens lasse ich auf Landstraßen Abstand zwischen zwei Leitpfosten ) machte ich mir keinerlei Sorgen.

Falsch gedacht.

Das Motorrad fuhr neben mir her und es entwickelte sich folgender, kurzer Wortwechsel, nicht ganz originalgetreu wiedergegeben :


Kampfrichter : "Lass dich sofort zurückfallen oder es setzt eine Zeitstrafe!!!!"
Ich : "???????? Wieso, das sind gut 50m Abstand, zwei Leitpfosten Abstand!!!!"
Kampfrichter : "Keine Diskussion, zurück mit dir oder es gibt ne schwarze Karte!!!!"
Ich : "Du bist net mehr ganz frisch, aber gut, ich bremse!!!!"
Kampfrichter : "Freundchen pass auf, ich behalt dich im Auge!!!!"
Ich : "Ja mach du mal, viel Spaß dabei!!!"

So, du Vollpfosten von Kampfrichter, hier ganz speziell für dich, der Abstand zwischen zwei Leitpfosten beträgt laut StVzO:

Leitpfosten sind in Deutschland 50 Zentimeter von der äußersten befestigten Kante der Straßenoberfläche und in der Regel im Längsabstand in der Geraden und der Ebene von 50 Meter aufgestellt.
 Der Knaller folgte dann etwas später, wieder ein Motorrad von hinten, und diesmal ließ ich mich noch weiter zurückfallen und war gespannt ob was passiert. Die Jungs fuhren neben mir her und ich schrie rüber "Stimmt was nicht????" und als Antwort kam "Alles klar, übertreib es nicht mit dem Abstand, etwas näher kannste schon noch ranfahren!!!!"

Was soll man davon halten???? Ansonsten muss man aber sagen daß die restlichen Kampfrichter gut aufgepasst und Gruppenbildungen sofort unterbunden haben.

Der Rest der Radstrecke kann man folgendermaßen zusammenfassen : es geht eigentlich nur bergauf, wenn es mal bergab ging wurde die rasante Abfahrt meistens sehr schnell von einem Richtungswechsel beendet, und der starke Westwind ( natürlich von vorne, woher sonst ) sorgte für etwas Verdruss aber da müssen ja alle durch. Landschaftlich eine ganz tolle Strecke mit netten Anstiegen und super-Abfahrten, das Wetter passte mittlerweile auch wieder und nach 50km stellte ich fest daß ich mich im Bereich von unter 2:30 Std. für den Radkurs bewegte, und das trotz Zurückhaltung, so konnte es weitergehen! Die Ernährung mit Gels und Wasser passte ebenfalls ins Bild.

Auf den letzten 20km hatte man dann Rückenwind, und den nutzte ich nicht wie so viele andere um in Höchstgeschwindigkeit die Radzeit zu verbessern, sondern um die Beine locker zu machen für den anschließenden Laufkurs. Viele von denen, die mich jetzt überholten, sah ich später auf der Laufstrecke wieder, und da waren die meisten in einem nicht mehr so guten Zustand......

Nach 2:28 Std. Einfahrt in die Wechselzone, wieder der recht lange Weg hindurch und nach einem schnellen Wechsel ging es auf die 3 Runden zu je 5km durch die Heilbronner Innenstadt. Besonders im Bereich des Neckars und am Alten Rathaus standen wohl Hunderte Zuschauer, eine tolle Kullisse, und auch wenn ich es eher ruhiger bei Wettkämpfen mag, genoss ich das heute doch sehr.






















 Das Laufen klappte von Anfang an wie am Schnürchen, ich hatte nie das Gefühl, zu überziehen, etwas schneller wäre auch möglich gewesen aber ich wollte mich heute nicht völlig abschießen. Ich pendelte mich daher bei 4:25min pro km ein und das einsammeln begann. Einen nach dem anderen holte ich mir wieder zurück, all jene,die mich auf den letzten 20km mit teils derartigen Geschwindigkeiten überholt hatten daß man das Gefühl bekommen musste, daß die noch um den Sieg mitfahren? Mir machte das richtig Spaß, und zum Ende hin zog ich das Tempo noch etwas an und überholte noch ein paar flügellahme Mitstreiter, dann war der Laufkurs nach 1:06;08 Std. Geschichte, die Gesamtzeit betrug 4:09;40 Std und damit war und bin ich hochzufrieden!

Ernährung beim Laufen übrigens wie beim Radfahren : nur Gel, Wasser und ein paar Schlucke Iso, das war es. Keinerlei Probleme zu vemelden.

Diese und die nächste Woche folgen aktive Regeneration mit ein paar Belastungsspitzen, und am 07.07 ist es dann soweit........


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