Michael Mastroserio - Triathlon, Duathlon, Mountainbike

Freitag, 4. November 2011

Halbmarathon Offenbach


......oder die "eiskalte" Jagd nach der Bestzeit.

Herbst. Trübes, graues Wetter. Nebel. Saisonpause. Oder "Off-Season" wie man unter Triathletinnen und Triathleten so sagt wenn man "in" sein will. Die Beine werden hochgelegt, Chipstüte und Schokoladentafel immer in Reichweite.

Training? Wasn das?? Ist das ansteckend???

Andererseits aber auch die Zeit der Volksläufe, der Herbst-Marathons, der Cross-Duathlons. Für alle, die ein schlechtes Gewissen bekommen wenn sie mal ein paar Wochen "nix" machen, also weniger als 10 Std. Training pro Woche!

Nach der Spessart-Challenge wollte ich ja "eigentlich" Pause machen, viel Mountainbike fahren, wenig laufen, wenig schwimmen. Andererseits, da das Jahr bisher so gut gelaufen war - wollte ich mehr! Und dazu gehörte dann das vorletzte Projekt ( zum letzten Projekt gibts demnächst mehr ) welches da hieß : Verbesserung der Persönlichen Bestzeit beim Halbmarathon, also 21,1km!

Schnell war die Entscheidung gefallen, der Halbmarathon am 16.10 der LC Offenbach sollte es werden. Bis dahin trainierte ich strikt nach einem reinem Laufplan, der u.a. in der trainingsintensivsten Woche knapp 70km vorsah. Aua und weia. Aber von nix kommt ja bekanntlich nix und ich quälte mich durch die Vorbereitung. 2 Wochen vor Termin gab es dann noch einen 10km-Testlauf beim Volkslauf in Fechenheim bei dem ich abermals eine neue Bestzeit aufstellen konnte : haargenau 40:40min und der 3te Platz in der Altersklasse M40 zeigten, daß ich voll im Soll war. Dort fiel auch die Entscheidung für das letzte Projekt des laufenden Jahres, dazu aber wie gesagt, demnächst mehr!

Am 16.10 fuhr ich frühmorgens mit dem Rennrad eingepackt wie ein Polarforscher nach Offenbach, es war eiskalt, überhaupt nicht meine Bedingungen aber kneifen gilt nicht, vor der Belastung wird nicht geflüchtet!

In Offenbach angekommen dann die hektische Suche nach Startnummernbüro und einem Platz zum anschließen des Rads. Das ganze war dann so knapp daß ich es gerade so zum Start schaffte, auskühlen konnte ich so zumindest mal nicht.

Ich stellte mich ganz frech in die allererste Reihe, umgeben von Gestalten denen Sportuninteressierte wahrscheinlich nahe legen würden doch öfters mal was zu essen! Herrjeh waren da dürre Gestalten dabei.......und schnell sahen die auch aus. Und die Gesprächsfetzen, die anmein Ohr drangen, klangen auch besorgniserregend : "......will versuchen mal unter 1:20 Std. zu bleiben"........"ne 1:18 Std. wär echt mal net schlecht".......usw usw.......

Das brachte mich zu der Erkenntnis daß ich hier mit ner Verbesserung von 1 oder 2 Minuten nicht so recht hinpasste und ich setzte mein Ziel etwas höher an : unter 1: 30 Std. wollte ich bleiben! Das wären summasummarum knapp 7 Minuten Verbesserung, aber wie gesagt, von nix.......nunja.

Startschuss und los gings. Es hieß für mich, jeden km in 4:15min zu laufen, bis zum bitteren Ende. Als nach 10,55km die Wende kam hatte ich 44:55min auf der Uhr stehen und wusste : das wird knapp. Verdammt knapp sogar! Es half nix, sollte noch ein Zeitpolster her so müsste ich zum Ende hin beschleunigen! Wie soll das gehen, wenn man schon am Limit läuft????

Aber, wie das oft so ist im Leben : unverhofft kommt oft, als ich die 19km-Marke passierte konnte ich tatsächlich soweit das Tempo erhöhen daß ich kurz vor dem Ziel merkte : es reicht tatsächlich! Ich musste das Tempo zwar unvermindert bis zur Ziellinie hochhalten aber es lohnte sich : mit 1:29;13 Std. konnte ich eine Verbesserung der Persönlichen Bestzeit um genau 6:47min verzeichnen! Und dazu noch die "magische Grenze" für den Halbmarathon von 1:30 Std. geknackt!

Da spielte die Platzierung dann nur noch die Nebenrolle : von knapp 800 gestarteten wurde ich 81ter, in meiner Altersklasse M40 guter 15ter.