Michael Mastroserio - Triathlon, Duathlon, Mountainbike

Freitag, 9. Dezember 2011

Wettkämpfe 2012

oder wie man dem Jahr Struktur gibt!

Folgende Wettkämpfe werden aller Voraussicht nach mein Jahr 2012 gestalten, die Liste wird demnächst noch erweitert, hier erstmal die, die feststehen. Straßenläufe über 10km, die ich gerne als Tempoeinheit nutze, führe ich nicht extra auf, man möge es mir verzeihen!

VORBEREITUNG

01.01 - Schönecker Neujahrslauf 13km
26.02 - Crossduathlon Dudenhofen ( geplant, noch nicht sicher weil Trainingslager noch nicht feststeht )
18.03 - Wintersteinlauf Friedberg 30km
24.03 - Crossduathlon Stockstadt
01.04 - Wasserlauf Seligenstadt 25km
13.05 - Sprinttriathlon Langenselbold
27.05 - Crossduathlon Bad Soden / Salmünster

SAISON

10.06 - Ironman 70.3 Pescara
29.07 - Churfranken Triathlon Niedernberg
12.08 - Ironman 70.3 Wiesbaden als Läufer für unsere Vereinsstaffel
02.09 - LANGDISTANZ TRIATHLON KÖLN ( Saisonhöhepunkt )

Montag, 5. Dezember 2011

Nikolaus-Duathlon Frankfurt-Ginnheim

........oder alle Jahre wieder ne Schlammpackung.

Der "Nikolaus-Duathlon" in Frankfurt-Ginnheim ist seit 1994 fester Bestandteil des Wettkampfkalenders von Dua-und Triathleten aus nah und fern. Bietet er doch mit zwei Strecken genügend Abwechslung vom eintönigen Grundlagen-Geschrubbe des Wintertrainings.

Trotz der recht kurzen angebotetenen Streckenlängen von 2,5km Laufen / 15km Radfahren / 2,5km Laufen und 5km Laufen / 22,5km Radfahren / 2,5km Laufen sollte man nicht meinen daß das ganze eine "Warmduscher - Veranstaltung" ist ( da sorgen schon die meist winterlichen Temperaturen dafür!! ) denn auf beiden Strecken ist die gesamte lokale Mehrkämpfer - Prominenz ( oder die, die sich dafür halten ) am Start und sorgen für brutal hohes Tempo.

Darüber hinaus gibt es beim Nikolaus - Duathlon traditionell nur zwei Streckenverhältnisse : nass, kalt und matschig oder nass, kalt und Schnee! Genau richtig für einen Crossduathlon.

Für mich war es das 5te mal daß ich hier auf der kurzen Strecke antrat, von anfangs 1:10 Minuten ( 2005 ) hatte ich mich mittlerweile auf 55:43min ( 2009 ) runter "gearbeitet". 2010 musste ich krankheitsbedingt passen, heuer war es also wieder soweit.

In der Wechselzone zunächst Treffen mit Freunden aus dem Triathlon-Forum!



















Nachdem es nochmal kräftig geregnet hatte damit wir auch alle schön dreckig wurden, ging es um 10:30 Uhr los. Ich kam gleich gut weg und hatte die Spitzengruppe in Blickweite. Daß ich maßlos überzog, merkte ich noch gar nicht, das Wettkampffieber war wieder mal voll da. Nach knapp 9 Minuten war ich in der Wechselzone angekommen und hatte nach 1:40min aufs Crossrad umgesattelt. Normalerweise dauerte der Wechsel sonst wenige Sekunden, mein Crosser hatte sich allerdings am Abend zuvor nicht damit einverstanden erklärt daß ich die Clickpedale gegen Pedale mit Korb austauschte, damit ich mit Laufschuhen fahren konnte, also der etwas zeitraubende Wechsel in die normalen Radschuhe.

Beim Radfahren konnte man es gut laufen lassen, es war zwar matschig aber bei weitem nicht so schlimm wie bei der fast schon epischen Regen & Schlammschlacht 2009. Nur in den Kurven musste man gut aufpassen nicht abzuschmieren, ansonsten war Vollgas angesagt.

Nur der Wind war mal wieder zum ärgern da aber das kennt man hier auch schon. Daher war Windschattenfahren absolute Pflicht und auch erlaubt!






Der Radsplit war nach 30 Minuten Geschichte und der 2te Wechsel nach 1:36min ebenfalls Vergangenheit. Auf den abschließenden 2,5km Laufen bezahlte ich dann für das überziehen des ersten Laufsplits, ich konnte zwar noch 3 Leute überholen und meine Verfolger distanzieren, jedoch bin ich mit der Zeit von 10;34min gar nicht zufrieden. Da müssen wohl doch ein paar frühere Sprinteinheiten beim Lauftraining her!



















Die Uhr blieb schließlich bei 53;39min stehen und damit hatte ich meine Bestzeit von 2009 um über 2 Minuten pulverisiert! In der stark besetzten Altersklasse M40 reichte es für den 5ten Platz, im Gesamtklassement belegte ich den 18ten Platz von 135 gestarteten.

Der heiße Tee anschließend war also voll verdient!

Freitag, 4. November 2011

Halbmarathon Offenbach


......oder die "eiskalte" Jagd nach der Bestzeit.

Herbst. Trübes, graues Wetter. Nebel. Saisonpause. Oder "Off-Season" wie man unter Triathletinnen und Triathleten so sagt wenn man "in" sein will. Die Beine werden hochgelegt, Chipstüte und Schokoladentafel immer in Reichweite.

Training? Wasn das?? Ist das ansteckend???

Andererseits aber auch die Zeit der Volksläufe, der Herbst-Marathons, der Cross-Duathlons. Für alle, die ein schlechtes Gewissen bekommen wenn sie mal ein paar Wochen "nix" machen, also weniger als 10 Std. Training pro Woche!

Nach der Spessart-Challenge wollte ich ja "eigentlich" Pause machen, viel Mountainbike fahren, wenig laufen, wenig schwimmen. Andererseits, da das Jahr bisher so gut gelaufen war - wollte ich mehr! Und dazu gehörte dann das vorletzte Projekt ( zum letzten Projekt gibts demnächst mehr ) welches da hieß : Verbesserung der Persönlichen Bestzeit beim Halbmarathon, also 21,1km!

Schnell war die Entscheidung gefallen, der Halbmarathon am 16.10 der LC Offenbach sollte es werden. Bis dahin trainierte ich strikt nach einem reinem Laufplan, der u.a. in der trainingsintensivsten Woche knapp 70km vorsah. Aua und weia. Aber von nix kommt ja bekanntlich nix und ich quälte mich durch die Vorbereitung. 2 Wochen vor Termin gab es dann noch einen 10km-Testlauf beim Volkslauf in Fechenheim bei dem ich abermals eine neue Bestzeit aufstellen konnte : haargenau 40:40min und der 3te Platz in der Altersklasse M40 zeigten, daß ich voll im Soll war. Dort fiel auch die Entscheidung für das letzte Projekt des laufenden Jahres, dazu aber wie gesagt, demnächst mehr!

Am 16.10 fuhr ich frühmorgens mit dem Rennrad eingepackt wie ein Polarforscher nach Offenbach, es war eiskalt, überhaupt nicht meine Bedingungen aber kneifen gilt nicht, vor der Belastung wird nicht geflüchtet!

In Offenbach angekommen dann die hektische Suche nach Startnummernbüro und einem Platz zum anschließen des Rads. Das ganze war dann so knapp daß ich es gerade so zum Start schaffte, auskühlen konnte ich so zumindest mal nicht.

Ich stellte mich ganz frech in die allererste Reihe, umgeben von Gestalten denen Sportuninteressierte wahrscheinlich nahe legen würden doch öfters mal was zu essen! Herrjeh waren da dürre Gestalten dabei.......und schnell sahen die auch aus. Und die Gesprächsfetzen, die anmein Ohr drangen, klangen auch besorgniserregend : "......will versuchen mal unter 1:20 Std. zu bleiben"........"ne 1:18 Std. wär echt mal net schlecht".......usw usw.......

Das brachte mich zu der Erkenntnis daß ich hier mit ner Verbesserung von 1 oder 2 Minuten nicht so recht hinpasste und ich setzte mein Ziel etwas höher an : unter 1: 30 Std. wollte ich bleiben! Das wären summasummarum knapp 7 Minuten Verbesserung, aber wie gesagt, von nix.......nunja.

Startschuss und los gings. Es hieß für mich, jeden km in 4:15min zu laufen, bis zum bitteren Ende. Als nach 10,55km die Wende kam hatte ich 44:55min auf der Uhr stehen und wusste : das wird knapp. Verdammt knapp sogar! Es half nix, sollte noch ein Zeitpolster her so müsste ich zum Ende hin beschleunigen! Wie soll das gehen, wenn man schon am Limit läuft????

Aber, wie das oft so ist im Leben : unverhofft kommt oft, als ich die 19km-Marke passierte konnte ich tatsächlich soweit das Tempo erhöhen daß ich kurz vor dem Ziel merkte : es reicht tatsächlich! Ich musste das Tempo zwar unvermindert bis zur Ziellinie hochhalten aber es lohnte sich : mit 1:29;13 Std. konnte ich eine Verbesserung der Persönlichen Bestzeit um genau 6:47min verzeichnen! Und dazu noch die "magische Grenze" für den Halbmarathon von 1:30 Std. geknackt!

Da spielte die Platzierung dann nur noch die Nebenrolle : von knapp 800 gestarteten wurde ich 81ter, in meiner Altersklasse M40 guter 15ter.

Donnerstag, 22. September 2011

17-18.09 Spessartchallenge Bad Orb






oder wie man die Zeit in einer Kurstadt totschlägt

Endlich Saisonabschluss, endlich Ruhe, wobei - bis man sowas genießen kann muss man sich ganz schön strecken! Bezüglich der Spessartchallenge heißt das : für den Stadtlauf über 5,3km fährt manSamstag nachmittag knapp 100km hin und rück in den beschaulichen Kurort im Spessart, Sonntag morgens, wenn vernünftige Leute noch pennen oder die Frühstücksbrötchen holen, macht man das gleiche nochmal, nur dann eben verdammt früh - sprich 7 Uhr, gähn......und das alles, um ein schweres Mountainbikerennen und einen nicht minder schweren Berglauf zu bestreiten. Das ganze kann man übrigens auch in einer Langversion bestreiten, da dort aber hauptsächlich Triathlon-Liga-Starter und einige Hawaii-Qualifikanten zugegen sind rate ich von einer Teilnahme ab, es sei denn man steht auf Depressionen und Verzweiflung.

Warum die Veranstalter die Challenge auf 2 Tage ausdehnen statt Duathlon-typisch schnell und schmerzvoll an einem Tag nacheinander wird wohl ewig deren Geheimnis bleiben. Wie auch immer, schwierig sind die Strecken ( bis auf den Stadtlauf ) allemal. Wie schon erwähnt rennt man Samstag nachmittags 5,3km durch die schöne Orber Altstadt, Sonntags früh warten die besten und schwersten Trails des Spessart darauf mit dem Mountainbike unter die Stollen genommen zu werden - knackige 35km und 800hm werden geboten - und am nachmittag schließlich werden die Muskeln nochmal bei einem recht harten Berglauf von 4km mit 200hm und Steigungen weit über 20% ( Kletterausrüstung erforderlich ) gefordert. Na wenns schee macht!

Zunächst der Stadtlauf. 5,3km statt wie früher 5km, das war der Verlegung des Start/Zielbereichs vom Salinenplatz zur Konzerthalle geschuldet, also nix mit Zeiten aus den Vorjahren vergleichen. Die Verlegung beinhaltete auch, daß zwei kleine aber fiese Rampen zu laufen waren. Aua.

Pünktlich um 15:45 Uhr wurden wir auf die 2 Runden durch Orb geschickt und es war auf den ersten 500m sehr schwer, sich einen Platz vorne im Feld zu erkämpfen, ach was sag ich, zu erschubbsen! Warum stellen sich Läufer vorne an um kurz darauf als wandernde Hindernisse im Weg rum zu stehen? Da hilft halt nur der Ellenbogen.

Ich hasse diese Vollgas-ich-kotz-gleich-Kurse aber es half ja nix, wenn ich in der undankbaren weil verdammt stark besetzten Altersklasse M 40 etwas erreichen wollte dann musste es eben die Kotzgrenze sein! 1te Runde mit 2,65km war nach 10:15min Geschichte und es gelang mir zunächst nicht, die Jungs, die mir an den Hacken klebten, abzuschütteln. Umschauen gilt nicht denn das bedeutet in Läuferkreisen : "Du schwächelst, ich mach dich platt!".

Als es leicht ansteigend durch die Orber Altstadt ging konnte ich mit einem Seitenblick in die dortigen Schaufenster ( Zielgruppe der Auslegeware 60+ ) feststellen daß da jetzt keiner mehr war der mir ins Ohr schnaufte. Na also, geht doch! Nochmal die zwei Rampen zur Konzerthalle hoch und das Laufen war nach 20:42min geschafft. Wo ich die zusätzlichen 12 Sekunden auf der 2ten Runde liegen gelassen habe, keine Ahnung! Wenn die jemand findet kann er sie gerne behalten.


























Das bedeutete in der AK M40 den 2ten Platz ( Juhu ) und in der vorläufigen Gesamtwertung der Kurz-Challenge den 12ten Platz ( 6 Plätze besser als 2010 ). Siegerehrung nix weil nur die AK-besten geehrt wurden ( menno ).Beim Mountainbikerennen ging es für mich also darum, den Platz in der Gesamt-und der AK-Wertung zu halten. Nicht einfach, denn ich bin ja bekennder Sicherheitsfanatiker wenns ums Bergabfahren auf Trails geht. Und von denen bietet die Strecke rund um Bad Orb reichlich! Zur Jubiläums-Veranstaltung ( heuer die 10te ) zauberten die Veranstalter neue Trails aus dem Hut - ich glaube eher, daß Rübezahl persönlich damit beauftragt wurde, diese aus den tiefen Spessartwäldern zu dengeln - und zwar ausschließlich bergab! Somit gabs bergab also nur noch Trails, keine Waldwege mehr. Zählt man jetzt noch die Trailpassagen bergauf dazu hat man eine schwere, anspruchsvolle Strecke die den Vergleich mit Bad Neustadt nicht scheuen muss.Auf den ersten 10km wird man von der Strecke in Sicherheit gewogen; alles nicht so wild, zwar viel bergauf aber dies hauptsächlich auf gut ausgebauten Waldwegen, nur kurzzeitig unterbrochen von steilen, aber noch flüssig fahrbaren Trailpassagen. Das verleitet viele zum heizen, aber das beste kommt ja noch, und dann geht den meisten der Heizstoff aus.

Ich hatte mich zwischenzeitlich in einer Gruppe von Challenge-Kurz-Startern festgebissen denen ich an längeren Anstiegen regelmäßig versuchte weg zu fahren aber ebenso regelmäßig holten sie mich auf den immer schneller folgenden Bergab-Trails wieder ein. Das ganze hatte was von einer hängenden Schallplatte.....

Mir blieb nur, auf den 2km-langen und sehr steilen ( mehr als 20% ) Anstieg zum "Engelstor" zu warten um dort mein Heil in der Flucht zu suchen. Bis dahin tat ich so, als würde ich mich in mein Schicksal fügen, bis zum Ziel Bestandteil dieser Gruppe zu sein. Dann war der Anstieg da und ich startete meinen Angriff. Nach der hälfte des Anstiegs, bei einer Verpflegungsstelle, konnte ich durch eine Lücke im Wald zur Steigung rechts unter mir zurückblicken und stellte fest, daß ich gut 500m gewonnen hatte. Das reichte mir aber nicht, ich wollte mehr! Also musste ich den folgenden holprigen Waldweg weiter hochprügeln, überholte dabei noch einen Challenger und wunderte mich, daß meine Beine dies alles so klaglos hinnahmen.

Die letzten 7km tun eigentlich nur noch weh. Selbst auf den flachen Trailabschnitten muss man Schwerstarbeit leisten um das Bike über glitschige Wurzeln und Steine zu zirkeln, dazu lauern ständig Absätze. Außerdem muss man sich quasi in den Hang hineinlegen um der Schräge der Trails entgegen zu wirken um nicht abzuschmieren um auf nimmerwiedersehen in den unergründlichen Tiefen der Spessartwälder zu verschwinden.

Kurz vor dem Ziel gestattet ich mir den Luxus, mich mal umzusehen und sah : niemanden, die Gruppe war weg! Zielzeit war für mich 1:43, die Gruppe, der ich entwischt war, traf erst 2 Minuten später ein. Geht doch!

Überraschung beim betrachten der Gesamtwertung : ich war auf den 13ten Platz abgerutscht (????), hatte immerhin in der AK den 8ten Platz erreicht und hielt meinen 2ten Platz in der AK-Gesamtwertung. Bis zum Start des Berglaufs waren noch gut 3 Stunden Zeit, und gemeinsam mit einem Bekannten aus dem Triathlon-Szene-Forum begann ich die Rechnerei wie schnell ich würde laufen müssen um den Führenden der AK-Gesamtwertung zum einen abzufangen und zum anderen die AK gewinnen zu können, denn das war jetzt mein neues Projekt.

Das Ergebnis schreckte mich schon etwas ab : vorne anstellen, Vollgas geben, Berglauf in der AK gewinnen bzw. mindestens 2 Plätze zwischen mir und dem Führenden bringen. Aua.

Letzter Akt also der Berglauf. 4km quer durch den Wald, über Trails, Feldwege, Waldwege und zwei steile Rampen jenseits der 20%. Wie gesagt, Kletterausrüstung rulez! Der Führende der AK hatte die gleichen Gedanken wie ich, denn er war plötzlich hinter mir und schien sehr anhänglich. Als es die erste steile Rampe hochging zog ich das Tempo an und schaute in einer Serpentine nach unten : er war zwar immer noch da, ich hatte aber ein paar meter gewonnen. Da das für mein Vorhaben nicht reichte musste ich noch mehr Gas geben, was sich aufgrund der Steilheit des Trails etwas schwierig gestaltete. Zum Glück für mich ging es kurz danach für längere Zeit bergab, und ohne Rücksicht auf Gelenke ließ ich es "rollen" und hatte Mühe, nicht im Gebüsch am Straßenrand einzuschlagen. Was auf dem Mountainbike nicht geht klappt beim laufen komischerweise - Vollgas bergab!

Dann war endlich der finale Anstieg zum Molkenbergturm erreicht, der tut nochmal richtig weh, man muss zudem aufpassen auf dem steinigen Wegen nicht umzuknicken. Völlig fertig taumelte ich nach 18:57min über die Ziellinie, schaute mich aber sofort um wo mein direkter Konkurrent blieb. Er tauchte erst nach gut 1 Minute auf, zwischenzeitlich hatten mindestens 5 Läufer den Weg ins Ziel gefunden - das bedeutete ich hatte es geschafft, Sieg in der AK-Gesamtwertung! Und wie ich später in der Konzerthalle erfuhr hatte ich den Berglauf ebenfalls in der AK gewonnen, ich durfte also sogar zweimal auf die Bühne!

Bad Orb ist also immer eine Reise wert. Ein schöner und erfolgreicher Saisonabschluss!



Mittwoch, 21. September 2011

04.09.2011 Köln Langdistanz









oder wie man eine Langdistanz besser nicht beginnt........


Es ist mitten in der Nacht. Draußen schüttet es wie aus Eimern und ich kann nicht schlafen. Jedesmal vor einer Langdistanz der gleiche Mist.

Nachdem ich wegen einer starken Erkältung in Frankfurt beim Ironman nicht starten konnte, hatte ich mich noch am Abend des 24.07 für die Langdistanz in Köln angemeldet. Soll ja nicht alles umsonst gewesen sein, also das ganze Training und so. Wobei, umsonst ist ja der Tod und der......lassen wir das lieber!

Um 5 Uhr lass ich das Hotel außerhalb von Köln hinter mir und hab die Langdistanz also vor mir. Vorher heißt es aber, sich durch das dunkle und verdammt nasse Köln zum Fühlinger See zu kämpfen, trotz oder gerade wegen nicht aktualisierten Navi gar nicht einfach.......diese Baustelle zeigt das Navi nicht an????? Na egal, ich hab ja noch Zeit.

Am See angekommen das übliche Gedöhns : Rad checken, Luftdruck prüfen und die Radsachen bereit machen. Neo anziehen und runter zum Schwimmstart. Kurz vorher zeigt Petrus in aller Deutlichkeit, daß er anscheinend dem Triathlonsport alles andere als wohl gesonnen ist und schickt uns nochmal einen schönen Regenguss.

Um 7 Uhr wird die Handvoll Profis auf die Reise geschickt, 5 Minuten später sind wir als Fußvolk dann dran. Ich schwimme locker und entspannt los und orientiere mich an den Leinen, die am Boden dieser absolut fantastischen Schwimmstrecke befestigt sind, Regattastrecke sei Dank! Als ich an der Wendeboje bei km 1,9 auf die Uhr schaue bin ich fast versucht, kurz inne zu halten um gegen das Glas der Uhr zu klopfen : häh, was steht da, kann gar nicht sein????? 38min????? Was hab ich gemacht, die Knoten der Leine gezählt??????

MERKE : bei einer Langdistanz locker und entspannt losschwimmen ist so ziemlich der blödeste Einfall seit Erfindung der Sommergrippe!

Na also gut, dann eben die restlichen 1,9km in Wettkampftempo. Ergebnis : 34min, Endzeit 1:12, na, dat is jerade nochmal jod jejange, würde man hier in Kölle sagen.































Der Wechsel geht innerhalb 5 Minuten recht routiniert über die Bühne und ich begebe mich mit meinem italienischen Zeitrenner auf die unaufregende Radstrecke. Der Streckenverlauf ist schnell erzählt : geradeaus, rechts, links, ferddisch! Nur in Köln-City wird es sehr kurvig, zudem gibt es zwei Tunnels zu durchqueren, da muss man aufpassen wenn man vom trockenen auf den nassen Asphalt kommt. Außerhalb von Köln geht es durchs nicht unschöne Umland, Wiesen, Weizenfelder, Waldstücke, man fühlt sich wie in der Wetterau! Selbst den sehr starken Wind haben sie hierher importiert, vielen Dank!

Diese besagte recht starke Symbiose aus Kölner-Wetterauer-Wind macht die Radstrecke besonders ab der 2ten Runde zu einer echten Gewissensprüfung. Überholt man mal einen der Mitstreiter oder wird man selbst überholt, wird sofort losgeschimpft und gemeckert, geteiltes Leid ist ja halbes Leid oder so.....

Auf dem Rückweg nach Köln in der letzten Runde hat Aeolus tatsächlich ein Einsehen, nehme an, daß er dem Petrus mal erklärt hat wie man sich Freunde macht. Der Wind kommt also tatsächlich von hinten und macht die letzten 22,75km zu einem wahren Genuß!












































Nach 5:42 Std. bin ich wieder in Köln, drapiere mein Rad in der Wechselzone, bekomme meinen Beutel und setz mich ins Wechselzelt zum umziehen. Da sitzen noch mehr Verrückte rum und es entspannen sich kurze Gespräche, meist geht es darin um den "Schei.. Wind" auf der Radstrecke. Die meisten freuen sich auf den Marathon. Ich auch!

Also laufe ich an und teste, wie so die ersten km laufen. Es fühlt sich ehrlich gesagt wunderbar an und ich korrigiere sofort mein Wunschergebnis von 11:30 Std. auf 11:15 Std. runter. Man muss auch mal was wagen, finde ich. Es läuft im wahrsten Sinne des Wortes bestens und ich werde langsam größenwahnsinnig. Bekomme so Gedanken wie "unter 11 Std, könnteste auch schaffen" oder "den Marathon könnt ich in 3:45 Std. schaffen" und lauter so Zeugs. Bei km 30 will ich das Tempo nochmal deutlich anziehen, mein Körper zeigt mir aber deutlich was er davon hält : gar nix. Eher denkt er "So Jung, bis hierhin biste fleißig gelaufen, jetzt mache mer ma e bissi langsamer, gelle??"

Jo gesagt getan, der Mann mit dem Hammer ist also da und lässt meinen km - Schnitt bis km 35 recht drastisch sinken, dann gibt es einen kleinen Regenschutt ( bis dahin ist es übrigens seit dem schwimmen trocken geblieben, also auch von oben ) und der Typ haut endlich ab. Ja super, da kann ich auf den letzten 7,2km nochmal zeigen was ich draufhab, wenn es auch sehr weh tut, nur stehenbleiben is nich, weil wenn ich stehenbleib lauf ich garantiert heute nicht mehr los und geb dann das Denkmal des unbekannten Triathleten!




























Nach 11:12;18 Std. bin ich im Ziel und überglücklich! Wie war das? Wer wagt der gewinnt! Zumindest heute hier, unweit des Doms in Kölle, hat es wunderbarst geklappt.

Ach ja, der Wettkampf an sich braucht sich hinter Frankfurt nicht zu verstecken! Tolle Helfer, tolle Verpflegung, tolle Organisation und bis auf die Radstrecke tolle Streckenwahl - Fühlinger See & Rheinuferweg rulez!!!!