Michael Mastroserio - Triathlon, Duathlon, Mountainbike

Dienstag, 29. August 2017

Ultra-Trail Saarbrücken - Manchmal kommt es anders...........

Schon in seiner sechsten Auflage ging der Hartfüssler-Trail - organisiert von einer Partnerschaft gleich vier Vereine, nämlich dem Hartfüssler e.V, dem TV Quierschied, der LAG Saarbrücken und dem NABU Saarland -  in Saarbrücken am 27. August 2017 über die Bühne. Im Vorfeld waren die begehrten 800 Startplätze bereits ausgebucht gewesen.
 
Die Strecken durch den "Urwald vor den Toren der Stadt" Saarbrücken hatten es in sich. Schon die nackten Zahlen mögen manchen vom inneren Schweinehund geplagten Zeitgenossen erschrecken: 58,95 Kilometer mit 1.654 Höhenmetern bzw. 31,62 Kilometer mit 924 Höhen-Metern. Die besonderen Schwierigkeiten, aber auch die Schönheiten des Laufs, liegen jedoch im Profil und in der Beschaffenheit der Wege durch den in weiten Bereichen nicht mehr bewirtschafteten Saar-Kohlewald im Umland der Landeshauptstadt Saarbrücken.
 
Nur wenige Kilometer führen über "breite, ebene Waldautobahnen" oder gar mal Asphalt. Zumeist geht es über Trails und Pfädchen, über Stock und Stein, über Wurzeln und über umgefallene Bäume oder einfach unter den Baumstämmen drunter durch. Auf Brücken und Stegen über Bachläufe, auf steilen, ungesicherten Treppen hoch zur Halde. Mancher Halden-Anstieg weist zwanzig Prozent und mehr Steigung auf. Treppen und Stege sind nicht mehr gepflegt, teils baufällig - jeder läuft auf eigenes Risiko, wie Organisations-Chef Hendrik Dörr beim Briefing erklärt.
 
Für diesen Lauf hatte ich gegenüber dem Keufelskopf - Ultra - Trail nochmal draufgepackt und meldete mich für die 58.95km Strecke an. Monatelang hatte ich mich auf diesen Saisonhöhepunkt vorbereitet und hart trainiert, belohnt wurde ich dafür leider nicht. Bei km 20 kam urplötzlich der bei allen Sportlerinnen und Sportlern gefürchtete "Mann mit dem Hammer" - ein starker Leistungsabfall, einhergehend mit Kreislauf-und Atemproblemen und Schwindel. Nur meiner mentalen Stärke hatte ich es zu verdanken daß ich den Lauf dennoch zu Ende brachte, allerdings weit unter meinen Möglichkeiten. Ich überquerte völlig ausgezehrt nach 7:07;28 Std als 25ter der Altersklasse Männer und als 50ter Gesamt die Ziellinie. Ein Scheisstag.
 
Die kommenden Wochen werden nun einerseits zur Regeneration genutzt, andererseits für eine kritische Überprüfung der Vorbereitung und der gewählten Wettkampfernährung, denn am 29.10 will ich es beim Saarschleife-Ultra-Trail über 61km mit 2100hm nochmal wissen, das letzte Wort für die Saison 2017 ist also noch nicht gesprochen - so darf es nicht enden!