Michael Mastroserio - Triathlon, Duathlon, Mountainbike

Montag, 5. Oktober 2015

Ironman Mallorca - von nix kommt nix!

Nun war es also endlich soweit! Zum zweiten mal auf einer der schönsten Inseln im Mittelmeer. Lange und hart trainiert, die vergangenen Monate sogar mit Laufbetreuung, nun sollte die Ernte eingefahren werden.

Start wie 2014 in der Bucht von Alcudia. Das Wasser war im Gegensatz zu 2014 "recht frisch" mit 22°, also war das tragen des Neoprenanzugs erlaubt und so ziemlich alle nutzten diese Gelegenheit aus - auch ich, allein schon aus Gründen der Chancengleichheit.

Neu in diesem Jahr war der sogenannte "Rolling Start". Damit soll das Feld deutlich entzerrt und das Schwimmen für uns Aktive angenehmer sprich ohne große Prügelei werden. Zudem soll es dazu dienen daß sich schon bei Radfahren keine größeren Gruppen bilden, was ja 2014 ein großes Problem bei diesem Wettkampf war.

Es wurden also immer wieder kleine Gruppen ins Wasser gelassen, immer so im Abstand von wenigen Sekunden. Rückblickend betrachtet muss ich sagen daß diese Methode sehr effektiv und angenehm ist, ich habe mich selten bei einem Schwimmen auf der Langdistanz so sicher gefühlt.

Das Schwimmen an sich lief so wie ich es erwartet hatte : locker und gleichmäßig aber mit deutlicher Zetverschlechterung zu 2014. Ich hatte nunmal viel Training ins Radfahren und Laufen investiert und im Gegenzug das Schwimmen reduziert, v.a. die langen Kanten im Freiwasser fehlten. Aber dennoch kam ich mit 1:08 aus dem Wasser, 3min schlechter sind keine Welt. Leider musste ich nach dem Schwimmen erstmal ein Dixi aufsuchen da sich mein Magen beschwerte, danach konnte es enclich weitergehen.

 Die Radstrecke wurde heuer insofern geändert daß der Anstieg nach Arta wegfiel und dafür über Manacor gefahren wurde. Außerdem kamen im Bereich Caimari / Campanet ein paar zusätzliche Hügel hinzu, statt 1200hm waren es nun 1400hm.

 Das Radfahren lief von Beginn an sehr gut, trotz des teils sehr starken Winds. Ich hatte nie das Gefühl über die Grenzen zu gehen und konnte selbst im Wind noch gut Druck auf die Pedale bringen. Auch die gefürchteten kleineren Wellen und Stiche konnte ich recht locker wegdrücken. Als in Pollenca bei km116 der Anstieg nach Lluc begann hatte ich immer noch einen 32,5er Schnitt stehen, und bis zum Ende des Anstiegs wollte ich auf höchstens 29km/h abfallen. Als ich endlich oben an der berühmten Tankstellen angekommen war stand ein 29,8er Schnitt zu Buche, auf der folgenden serpentinenreichen Abfahrt konnte ich nicht viel gut machen aber es warteten ja noch ein paar flachere Abschnitte zurück nach Alcudia.

Die Abfahrt verlief ohne Probleme und auch die hügelige Strecke über Caimari und Campanet bereitete mir keine großen Probleme. Als es zurück nach Alcudia zur Wechselzone ging konnte ich nochmals Gas geben und hatte den Schnitt letzlich auf 30,6km/h gedrückt, die Endzeit für den Radsplit betrug 5:53 Std, 27min schneller als 2014. Ich war regelrecht begeistert!

Auch vor dem Laufen machte mein Magen wieder etwas Probleme, was einen weiteren Aufenthalt auf dem Dixi verursachte. Als ich dann auf die Laufstrecke einbog war ich doch überrascht wie locker das ging und ein Blick zur Uhr ließ mich etwas erschrecken : 5:08min/km! Konnte das gutgehen? Ich beschloss alles auf eine Karte zu setzen und die 3:45 Std, die mein Trainer Max und ich für den abschließenden Marathon angepeilt hatten, anzugreifen.

 Es ging dann zwar im Laufe des Rennens mit dem Schnitt etwas nach unten aber ich konnte mich auf 5:14min/km einpendeln. Selbst kurze Trabpausen an den sehr überfüllten Verpflegungsstellen brachten mich nicht aus dem Konzept, ich konnte sofort danach wieder Gas geben und das Tempo halten. Es war unglaublich wie gut das lief. Entweder holte ich hier eine Super-Bestzeit oder ich platzte irgendwann mit lautem Knall auseinander.

Aber ich konnte den Schnitt bis zum Schluß durchziehen, ich versuchte auf den letzten km noch, die Gesamtzeit auf unter 11 Std. zu drücken, hatte aber zu spät mit dem Sprint begonnen. So rannte ich bei 11:00;49 Std überglücklich ins Ziel. Was für eine fantastische Zeit! 3:41;14 Std. für den Marathon, das bedeutete eine neue Bestzeit für mich und eine Verbesserung gegenüber 2014 von satten 11 Minuten! Meine Gesamtzeit hatte ich um fast 36min verbessert, ohne die kleinen Magenprobleme mit Dixi-Stop wäre noch mehr dringewesen.

Die 50 Sekunden, die mir fehlten um unter 11 Std. zu bleiben, die kassiere ich dann 2015. Denn es ist so gut wie beschlossen daß ich hier nochmal starten werde.