Startort für den Trail-Marathon über 43,5km ( also ein Ultra )
und 1200hm war Gasseldorf in der wunderschönen Fränkischen Schweiz. Am Gemeindehaus wurden die Startnummern
verteilt, das war schlicht und einfach ein Tisch der dort aufgebaut
wurde und fertig
Um 7:15 Uhr gab es eine kurze WK-Besprechung mit dem Organisator
Michael Cipura wo er u.a darauf hinwies daß es nur an den
Straßenüberquerungen Streckenposten gäbe und man selbst achten müsse daß
man im Wald die markierten Abzweige nicht verpasst, O-Ton : "Verlaufen
gehört zum Traillaufen dazu, das kennt ihr ja"
Der Start selbst erfolgte nicht in Gasseldorf sondern weiter oben am
Berg am sog. "Hummerstein", dazu musste man 2km einen steilen Berg hoch.
Einen sehr steilen. Aber das diente nur als Vorgeschmack. Wir durften
also zum aufwärmen diesen Berg hoch um überhaupt das Rennen beginnen zu
können.
Um 7:45 Uhr ging es los, ein sehr hochkarätiges Starterfeld war
versammelt da dieser Trail Bestandteil des Marathon-Cup Oberfränkische
Krone ist.
Was dann folgte war technisch bis jetzt das härteste was ich je bei
einem Trail gelaufen bin. Zwar kannte ich schon steile Trails bspw. vom
Keufelskopf-Trail oder dem Hartfüssler-Trail. Aber die Fränkische
Schweiz setzt da andere Maßstäbe an. Hoch oftmals so steil daß man sich
mit den Händen hochziehen musste, dazu ein Untergrund aus
Wurzelteppichen und teils losem Geröll. Dort, wo es durch die
beeindruckenden Felsformationen der Fränkischen Schweiz ging, gab es
schier endlos lange Felsentreppen hoch und runter, auch die teils so
steil daß man die gespannten Seile benutzen musste. Das ganze in einem
steten auf und ab, sehr kurze An-und Abstiege, sehr schwer da einen
Rythmus zu finden, ein Profil wie ein Sägeblatt.
Kurz vor Gößweinstein bei km 20 rannte ich im Tunnelblick an einem
Abzweig vorbei was mir erst 2km weiter auffiel weil am nächsten Abzweig
keine Streckenmarkierungen mehr da waren. Gsd gab es genügend
Wanderwegmarkierungen und ich konnte Ri. Gößweinstein laufen, musste
dazu aber nochmal 1km einen höllisch steilen Berg hinauf und von dort
aus wieder runter nach Gößweinstein, zurück laufen wollte ich nicht da
ich nicht nochmal den Abzweig verpassen wollte. In Gößweinstein musste
ich dann nochmal einen Anstieg hoch um an die Strecke anzuschließen (
hatte mir die Strecke auf`s Telefon geladen und konnte mich so
orientieren ) und hatte so insgesamt 3km und 400hm mehr auf der Uhr
stehen
So war natürlich eine tiefe 5-Std-Zeit nicht mehr drin ( hatte so mit
ca. 5:15 Std. gerechnet ) da mich die zusätzlichen Höhenmeter derart
gebügelt hatten daß ich jetzt schon leichte Probleme mit den
Oberschenkelmuskeln bekam.
VP-Stellen gab es alle 5km, das war bei der schwülen Hitze sehr wichtig. Ich
hatte mir Tailwind in den Rucksack gefüllt und bin damit super zurecht
gekommen, man braucht mit Tailwind keine zusätzliche feste Nahrung mehr,
es sei denn man hat einfach Lust darauf. An den VP-Stellen habe ich
Wasser hauptsächlich zum kühlen des Körper verwendet, den ein oder
anderen Becher Iso hab ich dennoch zu mir genommen, ich überlege daher
bei den kommenden Trails, die ja länger sind, Tailwind zusätzlich in die
Softflaks zu füllen.
Nach 5:34;47 Std war´s geschafft, Platz 12 in der AK und Platz 82 gesamt. Dieser Lauf schreit nach Wiederholung, ich hab jetzt dort eine Rechnung offen.