Michael Mastroserio - Triathlon, Duathlon, Mountainbike

Mittwoch, 21. September 2011

04.09.2011 Köln Langdistanz









oder wie man eine Langdistanz besser nicht beginnt........


Es ist mitten in der Nacht. Draußen schüttet es wie aus Eimern und ich kann nicht schlafen. Jedesmal vor einer Langdistanz der gleiche Mist.

Nachdem ich wegen einer starken Erkältung in Frankfurt beim Ironman nicht starten konnte, hatte ich mich noch am Abend des 24.07 für die Langdistanz in Köln angemeldet. Soll ja nicht alles umsonst gewesen sein, also das ganze Training und so. Wobei, umsonst ist ja der Tod und der......lassen wir das lieber!

Um 5 Uhr lass ich das Hotel außerhalb von Köln hinter mir und hab die Langdistanz also vor mir. Vorher heißt es aber, sich durch das dunkle und verdammt nasse Köln zum Fühlinger See zu kämpfen, trotz oder gerade wegen nicht aktualisierten Navi gar nicht einfach.......diese Baustelle zeigt das Navi nicht an????? Na egal, ich hab ja noch Zeit.

Am See angekommen das übliche Gedöhns : Rad checken, Luftdruck prüfen und die Radsachen bereit machen. Neo anziehen und runter zum Schwimmstart. Kurz vorher zeigt Petrus in aller Deutlichkeit, daß er anscheinend dem Triathlonsport alles andere als wohl gesonnen ist und schickt uns nochmal einen schönen Regenguss.

Um 7 Uhr wird die Handvoll Profis auf die Reise geschickt, 5 Minuten später sind wir als Fußvolk dann dran. Ich schwimme locker und entspannt los und orientiere mich an den Leinen, die am Boden dieser absolut fantastischen Schwimmstrecke befestigt sind, Regattastrecke sei Dank! Als ich an der Wendeboje bei km 1,9 auf die Uhr schaue bin ich fast versucht, kurz inne zu halten um gegen das Glas der Uhr zu klopfen : häh, was steht da, kann gar nicht sein????? 38min????? Was hab ich gemacht, die Knoten der Leine gezählt??????

MERKE : bei einer Langdistanz locker und entspannt losschwimmen ist so ziemlich der blödeste Einfall seit Erfindung der Sommergrippe!

Na also gut, dann eben die restlichen 1,9km in Wettkampftempo. Ergebnis : 34min, Endzeit 1:12, na, dat is jerade nochmal jod jejange, würde man hier in Kölle sagen.































Der Wechsel geht innerhalb 5 Minuten recht routiniert über die Bühne und ich begebe mich mit meinem italienischen Zeitrenner auf die unaufregende Radstrecke. Der Streckenverlauf ist schnell erzählt : geradeaus, rechts, links, ferddisch! Nur in Köln-City wird es sehr kurvig, zudem gibt es zwei Tunnels zu durchqueren, da muss man aufpassen wenn man vom trockenen auf den nassen Asphalt kommt. Außerhalb von Köln geht es durchs nicht unschöne Umland, Wiesen, Weizenfelder, Waldstücke, man fühlt sich wie in der Wetterau! Selbst den sehr starken Wind haben sie hierher importiert, vielen Dank!

Diese besagte recht starke Symbiose aus Kölner-Wetterauer-Wind macht die Radstrecke besonders ab der 2ten Runde zu einer echten Gewissensprüfung. Überholt man mal einen der Mitstreiter oder wird man selbst überholt, wird sofort losgeschimpft und gemeckert, geteiltes Leid ist ja halbes Leid oder so.....

Auf dem Rückweg nach Köln in der letzten Runde hat Aeolus tatsächlich ein Einsehen, nehme an, daß er dem Petrus mal erklärt hat wie man sich Freunde macht. Der Wind kommt also tatsächlich von hinten und macht die letzten 22,75km zu einem wahren Genuß!












































Nach 5:42 Std. bin ich wieder in Köln, drapiere mein Rad in der Wechselzone, bekomme meinen Beutel und setz mich ins Wechselzelt zum umziehen. Da sitzen noch mehr Verrückte rum und es entspannen sich kurze Gespräche, meist geht es darin um den "Schei.. Wind" auf der Radstrecke. Die meisten freuen sich auf den Marathon. Ich auch!

Also laufe ich an und teste, wie so die ersten km laufen. Es fühlt sich ehrlich gesagt wunderbar an und ich korrigiere sofort mein Wunschergebnis von 11:30 Std. auf 11:15 Std. runter. Man muss auch mal was wagen, finde ich. Es läuft im wahrsten Sinne des Wortes bestens und ich werde langsam größenwahnsinnig. Bekomme so Gedanken wie "unter 11 Std, könnteste auch schaffen" oder "den Marathon könnt ich in 3:45 Std. schaffen" und lauter so Zeugs. Bei km 30 will ich das Tempo nochmal deutlich anziehen, mein Körper zeigt mir aber deutlich was er davon hält : gar nix. Eher denkt er "So Jung, bis hierhin biste fleißig gelaufen, jetzt mache mer ma e bissi langsamer, gelle??"

Jo gesagt getan, der Mann mit dem Hammer ist also da und lässt meinen km - Schnitt bis km 35 recht drastisch sinken, dann gibt es einen kleinen Regenschutt ( bis dahin ist es übrigens seit dem schwimmen trocken geblieben, also auch von oben ) und der Typ haut endlich ab. Ja super, da kann ich auf den letzten 7,2km nochmal zeigen was ich draufhab, wenn es auch sehr weh tut, nur stehenbleiben is nich, weil wenn ich stehenbleib lauf ich garantiert heute nicht mehr los und geb dann das Denkmal des unbekannten Triathleten!




























Nach 11:12;18 Std. bin ich im Ziel und überglücklich! Wie war das? Wer wagt der gewinnt! Zumindest heute hier, unweit des Doms in Kölle, hat es wunderbarst geklappt.

Ach ja, der Wettkampf an sich braucht sich hinter Frankfurt nicht zu verstecken! Tolle Helfer, tolle Verpflegung, tolle Organisation und bis auf die Radstrecke tolle Streckenwahl - Fühlinger See & Rheinuferweg rulez!!!!



























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