Ich hatte mir ja heuer vorgenommen in der Vorbereitung auf meinen
Saisonhöhepunkt, dem Ironman Mallorca, neue Wege zu gehen - was man fast
schon wörtlich nehmen kann!
Also startete ich im Juli und August bei zwei sogenannten
"Traillauf-Wettkämpfen". Was ist ein Traillauf? Es handelt sich hierbei
um eine in Deutschland noch recht unbekannte Variante des
Laufwettkampfs, bei dem die Streckenführung hauptsächlich über schmale
und schmalste Pfade stattfindet. Dies setzt hohe Anforderungen an Kraft,
Koordination und Lauftechnik voraus, denn aufgrund der vielen Wurzeln,
Steine und des oftmals ausgewaschenen Untergrunds ist der
Schwierigkeitsgrad dieser Läufe um ein vielfaches höher als bei ihren
Pendants auf Asphalt oder Waldwegen.
Im Juli gab es eine Teilnahme bei kühlen und regnerischen
Bedingungen beim Wiesbadener Traillauf über 21,3km und satten 825
Höhenmetern am Jagdschloss Platte, veranstaltet von Wiemotion und dem
RSC Wiesbaden. Zusätzlich wurden noch eine Kurzstrecke über 10km und
eine Marathondistanz über die klassischen 42,2km angeboten. Bedingt
durch das sehr nasse "sommerliche" Wetter hatten sich die Trails im
Rheingau-Taunus in schmierige und rutschige Matschpfade verwandelt auf
denen man teils knöcheltief versank. Insgesamt trotzen dennoch ca. 500
Starterinnen und Starter, verteilt auf die drei Distanzen, den
schwierigen Anforderungen. Ich zahlte bei meinem ersten
Traillauf-Wettkampf viel Lehrgeld, denn ich ging das Rennen viel zu
schnell an und büßte dies auf dem immer schwieriger werdenden Terrain
mit fortschreitender Ermüdung, nur der mentalen Stärke und der großen
Lauferfahrung war es zu verdanken daß ich mit 1:59 Std. gerade noch so
unter der 2-Std-Marke blieb. Mit dieser Zeit wurde ich dennoch 30ter in
der Gesamtwertung von 162 gestarteten, in der AK MU50 gab es einen 9ten Platz.
Ende August fand dann in Freigericht-Neuses der nächste Traillauf
statt, auch hier wurden 3 Distanzen angeboten, 10km/21,1km und 42,2km. Ich entschied mich, wie in Wiesbaden, für die 21,1km-Variante,
die hier 440 Höhenmeter bot. Die Verhältnisse waren im Vergleich zu
Wiesbaden absolut umgedreht, denn es herrschte zum Startzeitpunkt um 15
Uhr Hitze von knapp 33° bei großer Schwüle. Der Veranstalter, der
Lauftreff Freigericht, reagierte allerdings schnell und erfahren, denn
sofort wurden zusätzliche Verpflegungsstellen mit Getränken
eingerichtet, darüber hinaus stellte die Feuerwehr an zwei Punkten
Abkühlung per Wasserschlauch bereit - was von fast allen Starterinnen
und Startern dankend angenommen wurde. Die Strecke führte über schwere
ausgewaschene Spessart-Trails als auch über zugewachsene und
geschotterte Waldwege, ein sehr abwechslungsreicher und kräftezehrender
Kurs. Permanent ging es rauf und runter, was zur Folge hatte daß man
kaum einen gleichmäßigen Rythmus laufen konnte. Diesesmal hatte ich meine Kräfte besser eingeteilt und wurde dafür mit einer Zeit
von 1:40 Std. belohnt, was bei 75 gestarteten den 15ten Platz gesamt und
den 5ten Platz in der AK M40.
Als letzten Vorbereitungs-Wettkampf hatte ich mir dann am
ersten September-Wochenende den Triathlon in Alzenau über 550hm
Schwimmen im Meerhofsee, profilierte 23km Radfahren mit 170 Höhenmetern
durch den Vorderspessart und 4,6km Laufen im Alzenauer Oberwald
ausgesucht. Veranstaltet wird dieser traditionsreiche Wettkampf, der
schon seit 25 Jahren stattfindet, vom Leichtathletik-Team Alzenau und
der Wasserwacht Alzenau. Mit 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der
Wettkampf schon seit langem ausgebucht. Formmäßig zeigte meine Kurve hier weiter nach oben, denn die Gesamtzeit von 1:10;55 Std. bedeutete eine
Zeitverbesserung von knapp 2 Minuten gegenüber meiner bisherigen
Bestzeit auf dieser Strecke von 1:12;45 Std. aus 2015. Als Platzierung
konnte ich den 41ten Platz gesamt und den 6ten Platz in der AK M 45-49
verbuchen.
Auf der Strecke beim Traillauf in Wiesbaden.
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